Therapeutische Familienaufstellung ist eine Methode aus dem Kreis der Systemischen Kurzzeittherapien. Das systemische Familienstellen ist sowohl in der Gruppe wie auch als Einzelsitzung möglich. Bei Gruppenseminaren werden einige Teilnehmer der Gruppe stellvertretend für z. B. Familienmitglieder, Symptome, Arbeitskollegen, Haustiere usw. aufgestellt.
In Einzelaufstellungen werden „Bodenanker“ (z.B. Zettel mit Zeichnungen oder Namen, Gegenstände oder Stühle) verwendet. Der/die TherapeutIn stellt sich dann im Verlauf der Sitzung auf die einzelnen Positionen und berichtet jeweils über aufkommende Gedanken und Gefühle. Hierbei erkennt er/sie recht schnell die Ursache des Problems und erarbeitet in Verbindung mit dem/der KlientIn eine systemische Lösung.
Was heißt eigentlich aufgestellt?
Ein Beispiel: Ein Klient mit einem Anliegen fragt einen der Anwesenden, ob dieser als sein Vater „stehen“ könnte. Nach der Erlaubnis führt der Klient diesen an einen Platz im Raum, wo der echte Vater in diesem Moment stehen würde. Es ist dabei unwesentlich, ob der Vater noch lebt oder schon gestorben ist. Die Stellvertreter erleben beim diesem systemischen Familienstellen die Gefühle der Personen aus dem jeweiligen System und drücken ihre Beziehungen zueinander aus. Schon aus diesem „In-Beziehung-zueinander-Stehen“wird oft sichtbar, wo eine Störung liegt. Dann folgt ein Prozess des Aufrollens und Aufarbeitens bis hin zu der Ursache
der Störung. Diese können sich z.B. äußern in
- Partnerschaftproblemen,
- ständigem Geldmangel,
- Erziehungsproblemen,
- Ängsten und Depressionen,
- Gefühle der Ausweglosigkeit,
- Probleme auf der Arbeit (z.B. Mobbing, Burnout)
- Probleme mit dem Haustier.
Wenn der Klient mit meiner Begleitung zu einer guten Lösung gekommen ist, spürt er dies in seinem inneren Gefühl und es ist äußerlich für alle sichtbar.
„Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
Max Frisch